Karl-Rehbein-Schule

Gymnasium der Stadt Hanau

Fettiges Essen hält gesund?! Rehbeiner erfolgreich beim Schülerforum des VDI

Jos Kläffling, Jannis Vehlhaber und Jasmin Lebert (v.l.n.r.) bei ihrer Ehrung umrahmt vom Vorstand des VDI und ihrem Chemielehrer.

Kaum zu glauben aber wahr: Fettiges Essen hält uns gesund! Zumindest ist dies die These eines jungen Forscherteams unserer Schule. Und diese These galt es auf dem Schülerforum des VDI Frankfurt-Darmstadt zu beweisen.

Schon seit vielen Wochen hatten Jasmin Lebert, Jos Kläffling und Jannis Vehlhaber (Klasse 10g) wissenschaftliche Arbeiten sondiert, zusammengetragen und überprüft. Dabei sind sie auf sehr reaktive Stoffe getroffen, die unseren Körper schädigen. So genannte Freie Radikale können über die Nahrung, über die Atmung oder über die Haut aufgenommen werden und die Mitochondrien schwächen oder Fette, welche als Energiespeicher angelegt sind, zerstören. Selbst Zellmembranen sind vor der oxidativen Zerstörung durch Radikale gefährdet. Durch Schädigung von Blutgefäßen kann es zu Arteriosklerose kommen. Greifen die Radikale gar die DNA an, ist aufgrund der dadurch entstehenden Lesefehler eine Erkrankung an Krebs nicht auszuschließen. Das Gefährliche: Freie Radikale umgeben uns täglich und werden sogar vom Körper selbst produziert – etwa in Stress-Situationen.

Doch wie können wir uns vor dieser sehr reaktiven Stoffspezies schützen? Hier kommen nun die Fette ins Spiel. Ungesättigte Fettsäuren wie die allseits bekannte Omega-3-Fettsäure (v.a. in Fisch) reagieren mit den schädlichen Teilchen. Das Problem ist nur, dass bei diesen Reaktionen ständig neue Radikale gebildet werden; der Vorgang also in einer Kettenreaktion ständig weiter läuft. Abhilfe schaffen hier so genannte Antioxidantien, die mit den reaktiven Spezies eine Reaktion eingehen und dabei unschädliche Radikale bilden, die im weiteren Stoffwechselprozess weiter oxidiert und gegebenenfalls ausgeschieden werden können. Ein solches Antioxidans ist Vitamin D (α-Tocopherol), das man in höheren Dosen z.B. in Mandeln oder Karottenblätter findet. Nachdem die Schüler den wertvollen Stoff aus verschiedenen Lebensmitteln extrahiert hatten, überprüften sie das Reaktionsverhalten einer Lösung von α-Tocopherol in Weizenkeimöl gegenüber radikalischem Angriff. Auf Grund Ihrer Forschungen mit weiteren Lebensmitteln und Ölen (als Lösemittel) und ihrer ausführlichen Auswertung konnte das Rehbein-Team darlegen, dass der Verzehr fettiger Stoffe sehr wohl unserer Gesundheit zuträglich sein kann, allerdings keine frittierten Pommes, Hamburger oder Pizza, sondern vielmehr kaltgepresste, pflanzliche Öle, welchen das ein oder andere geeignete Lebensmittel (z.B. zerstoßene Mandelkerne) zugesetzt wird.

Nachdem die Schüler ihre Forschungen in einem umfangreichen Aufsatz verarbeitet hatten, stand nun die Präsentation ihrer Arbeit mit anschließendem zweisprachigem Kolloquium (in deutsch und englisch) durch eine Fachjury an der University of Applied Sciences in Frankfurt an. Von den 30 Vorträgen, deren Referenten bis aus Birmingham angereist waren, befand die Jury die experimentelle Arbeiten von Jasmin, Jannis und Jos als herausragend und zeichnete die Schüler mit dem Sonderpreis für das beste Experiment aus. Selbstverständlich, dass die mitgereiste Klasse 10g die drei Referenten tatkräftig unterstützte und – nach Bekanntgabe des Ergebnisses – sich riesig mit den drei Referenten freute.

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