Die spanischen Austauschschüler zeigten sich auch vom Goldschmiedehaus in Hanau sehr beeindruckt: Hier konnten sie an einem Goldschmiede-Workshop teilnehmen.
Zum ersten Mal in der 178-jährigen Geschichte der Karl-Rehbein-Schule hat eine spanische Schülergruppe aus Madrid im Rahmen eines Austauschprogrammes unsere Stadt besucht. In Begleitung der Lehrkräfte Alicia Jurado und José Ramón Márquez haben die 22 Schüler und Schülerinnen des bilingualen Gymnasiums Colegio Khalil Gibrán sieben Tage lang den Alltag in ihren Hanauer Gastfamilien während der Vorweihnachtszeit kennengelernt und an zahlreichen Aktivitäten teilgenommen.
Am ersten Tag wurden die 14- bis 15-Jährigen und ihre beiden Begleiter vom KRS-Oberstufenleiter Rainer Gimplinger im Namen der Schulleitung der KRS mit den Worten „Mi casa es su casa“ („Mein Haus ist dein/Ihr Haus“) willkommen geheißen. Damit hat er treffend zum Ausdruck gebracht, was die Hanauer Familien mit ihrer herzlichen und zuvorkommenden Aufnahme der spanischen Gäste umgesetzt haben. Denn, wie die Spanier berichten, haben sie sich in dieser Zeit sehr heimisch und wohl gefühlt.
Die organisierenden Lehrkräfte des Hanauer Traditionsgymnasiums mit Spanisch als zweite und als dritte Fremdsprache, Andrea Abele und Gabriel Martínez Maqueda, haben mit der Unterstützung der Fachschaft Spanisch, der Schulleitung und weiterer Kolleginnen und Kollegen ein reizvolles Programm angeboten, das die munteren Madrilenen auf mehreren Ebenen angesprochen hat.
So wurden ihnen nicht nur handwerkliche Tätigkeiten im Rahmen des Goldschmiede-Workshops im Goldschmiedehaus, sondern auch kreative Fertigkeiten bei dem Filmdrehen im Filmmuseum in Frankfurt vermittelt. Auch haben die Iberer Einiges über Geschichte und Kultur der Städte Hanau, Wiesbaden und Frankfurt erfahren können. Das Thema Musik spielte ebenfalls eine Rolle, da Gäste und Gastgeber gemeinsam spanische und deutsche Weihnachtslieder sangen und zusammen das Weihnachtskonzert der Gastschule in der Marienkirche erleben konnten. Dieses Event hat insbesondere die spanischen Lehrkräfte sehr beeindruckt; so zeigte sich Frau Alicia Jurado so bewegt, dass sie angesichts der großartigen Vorstellung keine Worte fand: „Me faltan las palabras.“
Einen weiteren Höhepunkt stellte der gemeinsame Besuch des Schlosses Freudenberg bei Wiesbaden dar, wo alle Sinne der Teilnehmer und Teilnehmerinnen angesprochen wurden: Man spürte die minus 22 Grad Celsius in der Kältekammer, brachte Gongs rufend zum „Sprechen“, versetzte Wasseroberflächen mit „magischen“ Händen zum Tanzen, erlebte die Dunkelheit oder kam einem etwa 94-jährigen Holzstamm schnuppernd, schmeckend und lauschend näher.
Zudem wurden Geist und Körper in einem Karate-Kurs unter Leitung von Jürgen Brückner trainiert, der alle im Anschluss mit einem Schaumkuss belohnte.
Den Abschluss der ereignisreichen Woche bildete ein Theater-Workshop im Jugendbildungs- und Kulturzentrum Hans Böckler, bei dem die Spanier und Spanierinnen ihre Erlebnisse in Form von Sketchen ihren Gastgebern vorführen konnten. Hierbei kamen einfache und gleichzeitig tiefgehende Erkenntnisse über Hanau und Deutschland im Allgemeinen zu Tage: „Die deutschen Leute sind sehr freundlich“, „Hanau ist schön“ oder „Die Deutschen lieben Bäume“, so drückten die Españoles ihre Bewunderung aus.
Manche Theaterszenen zeigten auf eindrucksvolle Weise, dass es neben den kulturellen und sprachlichen Unterschieden grundlegende Gemeinsamkeiten gibt, die uns als Europäer, ganz gleich ob aus Hanau oder Madrid, einen. Vor diesem gemeinsamen Hintergrund blieb dem stellvertretenden Schulleiter der KRS, Robert Schnabel, beim Abschied nur noch die Aufforderung „Es war schön, euch hier zu haben. Kommt bald wieder.“ Während der Verabschiedung flossen einige Tränen, die jedoch bald der Vorfreude wichen, da die Flugtickets für den Gegenbesuch in Madrid im März des nächsten Jahres bereits gebucht sind.
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