WhatsApp kids

Am 24. Oktober 2019 fand in der Mensa der Schule ein Vortrag zum Thema „What’s app kids“ statt. Initiiert wurde dieser von der Familienakademie der Kathinka-Platzhoff-Stiftung. Frau Alsheimer als Vertreterin der Schulleitung und Frau Brill, Leiterin der Familienakademie, begrüßten den Referenten Moritz Becker vor ca. 120 Gästen. Unter den interessierten Zuhörern waren überwiegend Eltern, aber auch Lehrkräfte der KRS.

Der Diplomsozialpädagoge Moritz Becker ist ein Gründungsmitglied von smiley in Hannover. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, Eltern und Lehrerkollegien Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt von Kindern und Jugendlichen zu verschaffen. Dabei hat er vollständig auf den Einsatz von Medien verzichtet, sondern war nur „begleitet“ von Max und Lisa (zwei Holzfiguren), die stellvertretend für die Kinder bzw. Jugendlichen standen, um die es an diesem Abend ging.

Moritz Becker besuchte in einem Jahr ca. 1100 Schulklassen der Jahrgänge sechs bis acht. Er erzählte sehr lebendig von seinen Gesprächen mit Schülern, in denen es um Instagram, WhatsApp oder Snapchat ging. Diese Schüler bewegen sich im Netz unbekümmert und neugierig und sind oftmals darauf aus möglichst viele „Likes“ zu bekommen. In dem betreffenden Alter sind die Jugendlichen auf dem Weg, ihre Identität zu definieren, und sind in gewisser Weise davon abhängig, viele „Follower“ zu haben. Sie sind auf der Suche nach Anerkennung oder zumindest Aufmerksamkeit, die sie durch Kommentare, Fotos usw. erreichen wollen.

Kinder, die in der Klasse oder Vereinen beliebt sind, sind es in der Regel auch im Netz. Auf der anderen Seite werden die Unbeliebten im Netz lächerlich gemacht oder gar mit vernichtenden Kommentaren überhäuft. Diese Kinder bzw. Jugendlichen benötigen unbedingt den Rückhalt und die Unterstützung der Eltern. Die Verletzungen, die sie in jungen Jahren erfahren, gehen emotional sehr tief, so dass sie nach Jahren noch davon berührt sind.

Moritz Becker plädiert nichtsdestotrotz für ein Heranführen an die Nutzung des Internets und sozialer Medien, aber er betont die Wichtigkeit der Begleitung durch die Eltern und Pädagogen, um die Risiken besser einschätzen zu lernen.

Im Anschluss an den Vortrag, bei dem im Publikum trotz des eigentlich ernsten Themas immer auch wieder gelacht werden konnte, entstand eine lebhafte Diskussion, wie Eltern Regeln setzen und auch einhalten können. Es wäre am günstigsten, wenn Klassen sich selbst Regeln „verordnen“ würden, z.B. Whatsapp chats nur bis 19 Uhr. Die Eltern und Lehrkräfte verließen den Abend mit sicherlich mehr Verständnis für Kinder und Jugendliche bezogen auf deren Verhalten in sozialen Netzwerken. Auch Moritz Becker bedankte sich für die lebhafte Teilnahme des Publikums.