2019 ist das Jahr der Kunstbiennale in Venedig. Sie gilt neben der documenta in Kassel als weltweit wichtigste Kunstschau. Alle zwei Jahre wiederholt sich dieses große Kunstereignis, in der 40 Länder dieser Welt eine ausgewählte künstlerische Position zeitgenössischer Kunst vorstellen.
Für das Verständnis von Kunst heute ist die Biennale eine so wichtige Veranstaltung, dass es nahe lag, außerhalb und zusätzlich zur Kursfahrt die Reise nach bella Italia aufzunehmen.
Die Teilnahme war freiwillig und so waren wir an einem langen Wochenende in einer kleinen Gruppe klimafreundlich mit Flixbus gen Süden unterwegs.
In den Giardini, in dem alten Industrie- und Werftgelände Arsenale, aber auch verstreut in der Stadt in den alten Palazzi: überall gibt es Werke zu sehen und zu diskutieren. Mit dem Vaporettos, den Wasserbussen, in der autofreien Stadt unterwegs zu sein war und ist allein schon ein Erlebnis.
Der diesjährige Kurator gab der Veranstaltung das Motto „May you live in interesting times“. Es ist ein Slogan, der in der angelsächsischen Politik häufig zur selbstironischen Beschreibung krisenhafter Zeiten verwendet wird. Viele aktuelle und komplexe Fragen wie Flüchtlingspolitik, Klimawandel oder die Krise des Kapitalismus werden in den Kunstwerken angesprochen. Wir erlebten Video- und Technikinstallationen aber auch Fotos, Zeichnungen oder minimalistisch kleine und gigantisch große Bildhauerarbeiten. Manchmal sind die Objekte fordernd und schrill, manchmal verspielt und unterhaltsam. Immer wieder gibt es auch Apokalyptisches.
Der Input der Tage war so dicht, dass nach dem gemeinsamen Kochen in unserer zentral gelegenen Wohnung abends nur noch Musikhören und Ausruhen angesagt war.
Wieder hat sich gezeigt: Die Intensität des Erlebens und Wahrnehmens von Kunst ist angesichts der Originale und außerhalb des Schulgebäudes viel stärker. Darüber hinaus ist zeitgenössische Kunst vielfach transmedial, sprengt die Gattungsgrenzen und sollte in ihren räumlichen Zusammenhängen erlebt werden. Man muss sich nur auf den Weg machen…
Auch wenn die Reise aufgrund der vielen Staus auch beschwerlich war: Es hat sich gelohnt.
Christine Biehler
Karl-Rehbein-Schule
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