Wann wird Davy wieder unbeschwert auf Tournee gehen können? – Diese Frage beleuchtete Professor Dr. Dieter Steinhilber bei seinem spannenden Einführungsvortrag zum 4. KRS-Wissenschaftstag. Foto: KRS
Schon seit 2017 pflegt die Karl-Rehbein-Schule Hanau (KRS) als anerkannte MINT-Schule eine Kooperation mit der Frankfurter Goethe-Universität, um Oberstufenschülern das breite Feld der Naturwissenschaften näher zu bringen. Innerhalb des Projektes „Brückenschlagen – Wissenschaft in die Schulen“ fand nun an der KRS erneut ein Wissenschaftstag statt, der unterschiedliche Forschungsbereiche beleuchten konnte. Die Schülerinnen und Schüler der Q-2-Phase konnten sich für einen für sie interessanten Bereich einschreiben. Im Angebot waren die Themen Hirnforschung, Konfliktforschung, Wissenschaft im Kontext, Astrophysik und Kernphysik.
KRS-Pädagoge André F. Leinweber, der für den Wissenschaftstag verantwortlich zeichnete, konnte zur gemeinschaftlichen Auftaktveranstaltung in der Mensa der KRS Professor Dr. Dieter Steinhilber vom Institut für Pharmazeutische Biologie der Goethe-Universität begrüßen. Steinhilber untersuchte die Frage, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf die Kulturszene mit dem Schwerpunkt des Konzertwesens hatte. „Der Covid 19-Patient – When is Davy on the Road again?” lautete auch seine Frage, die er anhand „Manfred Manns Earthband“ als roten Faden beantworten konnte.
So schlug er zunächst einen Bogen zu den Ursprüngen von Covid 19 im chinesischen Wuhan im Dezember 2019. Rasend schnell verbreitete sich das Virus über den gesamten Globus, riss bisher sechs Millionen Menschen in den Tod. Für die Kunst- und Kulturszene stellte das gefährliche Virus eine Katastrophe dar, Konzerte mussten abgesagt werden, Theater und Kinos wurden geschlossen, Soloselbstständige und Künstler waren schlagartig arbeitslos und hatten bis zu 100 Prozent Einnahmeeinbußen zu verkraften, führt Steinhilber aus. Immerhin hätten sich viele Kulturtreibenden mit der Installation neuer Formate wie das Live-Streaming etwas über Wasser halten können.
Natürlich kam für die interessierten Oberstufenschülerinnen und –schüler auch die wissenschaftliche Betrachtung des Coronavirus nicht zu kurz. Bereits 1930 wurden in der medizinischen Forschung Coronaviren beschrieben, 1965 gelang es, ein Virus als „SARS-CoV-2“ als humanes Virus zu isolieren, so der Professor. Insbesondere die inneren Organe des Menschen wie Herz, Lunge, Niere, Leber und das Gehirn können von dem Virus nachhaltig befallen und in Mitleidenschaft gezogen werden. Der Pharmazie und die Therapie-Strategien würden dem Virus hinterherhinken, weil sich das Virus, beginnend von Alpha, Delta bis Omikron ständig verändere. Das mache es auch so schwer, eine geeignete Medikation zu entwickeln. Hoffnung hingegen gebe die Impfstoff-Technologie. So seien die nun erfolgreichen eingesetzten RNA-Impfstoffe wie die von Biontech ein „Abfallprodukt“, eigentlich entstanden aus der Forschung nach einem Impfstoff gegen Krebs, erläutert Steinhilber.
Der Auftakt-Vortrag, der mit vielen Musikbeispielen gewürzt war, konnte die Rehbeinerinnen und Rehbeiner rasch in seinen Bann ziehen. Die im zweiten Teil des Wissenschaftstages folgenden Vorträge beschäftigten sich unter anderem mit Themen wie „Wie Säugetiere Farben sehen“ (Professor Dr. Leo Peichl), mit dem Krieg in der Ukraine (Professor Dr. Chr. Daase von der Hessischen Stiftung für Friedensforschung), weiter mit der Geschichte und Bedeutung der Evolutionstheorie (Rainer Gläsel), den Neutronensternen und Quarks (Professor Dr. J. Schaffner-Bielich) und der Spitzentechnologie in der kernphysikalischen Forschung (Dr. Christian Müntz). Insgesamt also ein breitgefächertes Portfolio, was an der Karl-Rehbein-Schule geboten wurde.
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