Foto: KRS
ist das Extrabonbon zum bestehenden Kunstunterricht. KunstEXTRA ist Kunst zum Anfassen und Mitmachen und ermöglicht Live-Begegnungen mit Bildenden Künstlerinnen und Künstlern in der Schule.
In den vergangenen zwei Jahren konnte die Fachschaft Kunst mit Unterstützung des Vereins der Freunde wieder zwei Kunstschaffende aus dem Rhein-Main-Gebiet willkommen heißen: Jan Schmidt und Alexandra Deutsch.
Jan Schmidt ist ein Bildhauer. Was das auch bedeuten kann, überraschte manchen Schüler und manche Schülerin: Da ist zum Bespiel dieser große Stein. Jan hat ihn unter einer Autobahnbrücke am Rande Frankfurts entdeckt. Was Jan Schmidt tut, ist simpel: Stück für Stück zerlegt er in sechs Monaten diesen Koloss durch tägliches vorsichtiges Klopfen und macht dabei Entdeckungen: 509 versteinerte Schneckenhäuser birgt er aus dem Kalksteinfindling. Am Ende bleiben der Prozess und ein Buch, in dem jedes einzelne Haus fotografiert seinen Rahmen erhält. Jan Schmidt sammelt, zählt und wiederholt Arbeitsvorgänge. Auch für die SchülerInnen der KRS hatte er eine solche Aufgabe mitgebracht: 10 Kilometer gezeichneter Strich ausgeführt mit 50-cm-Linealen sollte am Ende auf der ausgerollten Papierbahn ein Netz ergeben, das von individuellen Entscheidungen wie der strengen Vorgabe geprägt ist. So saßen 30 SchülerInnen am Nachmittag auf den Boden des Flurs der Schlossplatzschule und rechneten, zeichneten und verschränkten Linien.
Alexandra Deutsch hat ihr Atelier in Wiesbaden. Ihre künstlerische Welt steht in großem Kontrast zu Jan Schmidts minimalistischen Arbeiten: Bunt, bewegt, variantenreich und humorvoll sind ihre aus Papier und Stoff genähten und geklebten Objekte. So hat sie über die Jahrzehnte ihren eigenen poetischen Kosmos analog zur Natur entwickelt. Die Gebilde erinnern an Vertrautes, an Pflanzen, Blüten, Meerestiere, an Landschaft und Planeten und erscheinen doch fremdartig und geheimnisvoll, verwandelt durch eine organisch-abstrakte Formsprache.
In der anschließenden Übung wurden die Anwesenden angeleitet die Objekte zu bespielen und erarbeiteten kleine Performances. Mit knallroten Ausstülpungen, ungewöhnlichen Kopfbedeckungen und überlangen Extremitäten bewegten sich diese Wesen nun schlängelnd, hüpfend und krallend auf der Bühne.
Christine Biehler
Karl-Rehbein-Schule
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