Foto: KRS
Mutig waren die 25 Schülerinnen und Schüler der 8. Und 9. Klasse der Karl-
Rehbein-Schule, die sich auf den Schüleraustausch mit dem Collège Christiane
Bernardin in der Partnergemeinde Francheville bei Lyon einließen. Denn die
Jugendlichen lernten Französisch als zweite Fremdsprache erst seit eineinhalb
bzw. zweieinhalb Jahren und waren sich nicht sicher, ob sie den Alltag in einer
französischen Familie sprachlich meistern können. Bald wurde jedoch schon
klar, dass man – schon in der Metro angesprochen – antworten konnten.
Ermutigt von den begleitenden Lehrerinnen Frau Mitze und Frau Nguyen
gelang den Schülern die Verständigung auf Französisch manchmal schon in
den ersten Tagen.
Die Teilnahme am Unterricht im Collège und der Besuch der Schulkantine
boten den KRS-Schülern einen Einblick in ein anderes Schulsystem. So fiel den
Schülern besonders auf, dass man bei einer Verspätung die Schule nicht
einfach betreten kann, sondern durch einen Pförtner hereingelassen werden
muss. Die Schüler warten auch nicht wie an der Karl-Rehbein-Schule nach dem
Klingeln vor den Klassenräumen, sondern werden von den Lehrkräften auf
dem Schulhof abgeholt und gehenen gemeinsam in die Klassen. In den
Freistunden halten sich die französischen Schüler in der Bibliothek, dem CDI,
auf oder in einem Arbeitsraum, der Permanence, beaufsichtigt von
pädagogischem Personal.
Eine Stadtrundfahrt zeigte der Gruppe die wichtigsten Sehenswürdigkeiten
Lyons, der zweitgrößten Stadt Frankreichs zwischen Rhône und Saône.
Im „Théâtre des Célestins“ wurde ein „Blick hinter die Kulissen“ geworfen und
man konnte Einblick in die Arbeit der Schauspieler, Visagisten, Bühnenbauer
gewinnen. Das Theater in seinen Ursprüngen galt als gesellschaftlicher
Treffpunkt, bei dem es u.a. darum ging, gesehen zu werden, seinen Status zu
zeigen und auch darum, Geschäfte abzuschließen.
Dass Lyon eine wichtige römische Stadt war, erfuhr man beim Besuch des
Musée Lugdunum, eines archäologischen Museums in der Nähe des großen
römischen Theaters. Hier finden 3000 Personen Platz und die Stätte dient
heute als Festivalaustragungsort. Im Vieux Lyon, UNESCO-Weltkulturerbe,
erkundeten die Schüler die berühmten Traboules, labyrinthische Gänge, die
mehrere Häuser verbinden und die es den berühmten Lyoner Seidenwebern
ermöglichten, ihre Stoffe trocken zu transportieren. Während des 2.
Weltkrieges nutzte der französische Widerstand diese Traboules als
Versteckmöglichkeiten.
Am Mittwoch wurde die Gruppe vom Comitée de Jumelage, dem
Partnerschaftsverein Francheville-Steinheim und der Bürgermeisterin
empfangen und durch Francheville geführt. In der Gemeinde ist ein
landwirtschaftliches Projekt entstanden, das über nachhaltigen Anbau
„zwischen Stadt und Land“ informiert und Workshops und Seminare anbietet.
Nachdem am letzten Tag Souvenirs erstanden und in der Altstadt Eis gegessen
wurde, gab es ein gemeinsames Bowlingturnier in deutsch-französischen
Teams. Und am Freitag hieß es dann, die Rückfahrt mit dem TGV anzutreten.
In den bevorstehenden Osterferien konnten die Schülerinnen und Schüler die
vielen erworbenen Eindrücke einsortieren und sich auf den Besuch der
Austauschpartner und Austauschpartnerinnen aus Francheville Ende Mai
freuen.
„Meine Gastfamilie hat mir erzählt, dass sie zunächst zurückhaltend war, was
die Teilnahme am Schüleraustausch betraf. Jetzt, nachdem wir uns kennen
gelernt haben, ist sie es nicht mehr“, erzählte ein Schüler.
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