Karl-Rehbein-Schule

Gymnasium der Stadt Hanau

Austausch auf Augenhöhe

Unter dem Motto „dialogP“ diskutierten Abgeordnete der fünf im hessischen Landtag vertretenen Parteien mit Q-2-Schülerinnen und Schülern der Karl-Rehbein-Schule Hanau über aktuelle Themen wie das geplante „Handyverbot“ oder die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre. Foto: KRS

„dialogP“: Hessische Landtagsabgeordnete diskutieren mit Rehbein-Schülern

Zu einem hochkarätig besetzten politischen Austausch zwischen Oberstufenschülerinnen und -Schülern sowie Abgeordneten des hessischen Landtags kam es nun in der Mensa der Karl-Rehbein-Schule Hanau KRS). Demokratie lebe vom Dialog, einem engagierten Meinungsaustausch zwischen Menschen mit unterschiedlichen Standpunkten und Meinungen sowie zwischen Jugend und Politik. „Das Programm „dialogP“ bietet die Chance für solche Begegnungen“, so Astrid Wallmann, Präsidentin des hessischen Landtags. An fünf Thementischen wurden die Bereiche Massentierhaltung, Wehrpflicht, Wahlalter, Schulfächer und Handyverbot diskutiert. Für die im Landtag vertretenen Parteien waren anwesend Heiko Kasseckert (CDU), Pascal Schleich (AfD), Cirsten Kunz-Strueder (SPD), Marcus Bocklet (Bündnis 90/Grüne) und René Rock (FDP).

„Wir sind als Schule froh, unseren Schülerinnen und Schülern den direkten Kontakt mit den Mandatsträgern zu ermöglichen“, freut sich Christine Zander, Leiterin des Fachbereichs II. In intensivem Dialog wurden die fünf Themenbereiche durchaus sehr kontrovers, aber immer konstruktiv und fair diskutiert. Am Ende der Veranstaltung wurde an den einzelnen Tischen ein zusammenfassendes Résumé gezogen und dann anschließend über ein „Pro“ oder „Kontra“ für die jeweiligen Positionen abgestimmt.

Zum Thema „Soll es mehr Schulfächer für ein lebensnahes Lernen geben“ vertrat Kasseckert die Meinung, dass der Lehrplan an das heutige Leben angepasst werden müsse. Im Gegenzug, ergänzt Cirsten Kunz-Strueder, müssten dafür andere Fächer gestrichen werden. Dies fand im Plenum große Zustimmung, waren immerhin 99 Prozent der Schülerinnen und Schüler für eine entsprechende Neuausrichtung. Kontrovers auch die Ansichten zur allgemeinen Wehrpflicht. Hält René Rock die Wehrpflicht für nicht notwendig, da sich die Methoden, Krieg zu führen durch moderne Technik völlig verändert hätten, befürworteten Pascal Schleich und Marus Bocklet eine Wehrpflicht, müsse man auch etwas „geben, um etwas zu bekommen“. 69 Prozent der Schülerinnen und Schüler sprachen sich gegen die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht aus.

Unterschiedlich die Meinungen zum möglichen Verbot der Massentierhaltung. Hier sieht Cirsten Kunz-Strueder die Gefahr von steigenden Verbraucherpreisen, wobei man für höhere Qualität durchaus höherer Preise verlangen könne, so Pascal Schleich, während Marcus Bocklet schon froh wäre, wenn das Tierwohl insgesamt allgemein verbessert vor allem durch verstärkte Kontrollen werden könne. Das Quorum fiel mit rund 65 Prozent „pro“ sehr eindeutig aus.

Zum Thema „Handyverbot an Schulen“ – die hessische Landesregierung will Handys ab dem Schuljahr 2025/2026 ja flächendeckend verbieten – ist die Meinung der Anwesenden sehr eindeutig: 99 Prozent sind gegen diese Regelung. Auch die politischen Vertreter befürworten ein derartiges Verbot generell, wenngleich man sich hier individuelle, angepasste und unterrichtsnahe Regeln wünscht. Die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre findet mit knapp über 60 Prozent Prostimmen ebenfalls Zustimmung, wenngleich die Parlamentarier auch hier zwischen Volljährigkeit und Mitbestimmung allgemein differenzieren wollen. Mit 16 Jahren habe man zwar eine gewisse persönliche Reife erlangt, dennoch habe der Gesetzgeber nicht umsonst die Volljährigkeit mit 18 Jahren bestimmt. Die Einrichtung eines Jugendparlamentes wäre hier vielleicht eine praktikable Lösung, war man sich einig. Am Ende des Tages lobten alle Beteiligten den fruchtbaren Austausch, der durchweg auf Augenhöhe stattfand, wurden die Sorgen, Vorschläge und Argumente der Jugendlichen von den Abgeordneten sehr ernst genommen.

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