Karl-Rehbein-Schule

Gymnasium der Stadt Hanau

Getragen von großen Sympathien

Mitreißend: Ganz gleich, wo die Rehbein-Schüler auch auftauchten – überall schlug ihnen eine große Welle der Sympathie und der Gastfreundschaft entgegen. Hier nehmen sie als Ehrengäste an den Feierlichkeiten zum israelischen Memorial Day in der neuen Partnerschule Ginsburg Haoren High-School teil.

KRS schließt neue Schulpartnerschaft mit Ginsburg Haoren High-School in Israel.

Mit vielfältigen und zum Teil auch sehr emotionalen Eindrücken ist nun eine Delegation der Karl-Rehbein-Schule Hanau (KRS) nach einer neuntägigen Reise durch Israel wieder nach Hanau zurückgekehrt. „Es ist einfach unbeschreiblich, mit welcher herzlichen Gastfreundschaft wir in Israel begrüßt und aufgenommen wurden“, berichtet KRS-Direktor Jürgen Scheuermann mit leuchtenden Augen. Ziel der Reise war es, mit der Ginsburg Haoren High-School in Yavne, südlich von Tel Aviv gelegen, eine neue Schulpartnerschaft aufzubauen und unter Dach und Fach zu bringen.

Zusammen mit KRS-Schulleiter Scheuermann in Begleitung von den KRS-Geschichtslehrern Karin Groschwitz und Boris Hogenmüller konnten 19 KRS-Oberstufenschüler das Land im Nahen Osten näher kennen und auch lieben lernen. Schon die Begrüßung kurz nach der Landung in Israel fiel für eine Neubegegnung mehr als freundschaftlich aus: Die Gäste aus Hanau wurden allesamt so in Empfang genommen, als kenne man sich schon ewig. Allerdings hatten sich die Schüler bereits im Vorfeld via Internet ausgetauscht und somit schon die Saat zu einer ungezwungenen Begegnung gelegt. „Am Abend sind die Schüler samt ihrer Gastfamilien zur Party an den Strand“, berichtet Karin Groschwitz.

Der Aufenthalt in Israel war für die KRS-Delegation aber insgesamt eine sehr intensive Begegnung mit Land und Leuten. Zahlreiche historische Stationen säumten den Reiseweg der Hanauer: Nazareth, die Geburtsstadt Jesu, die Hafenstadt Haifa mit ihren hängenden Gärten von Bahei, die Wasserfälle König Davids, Jerusalem mit seinem Ölberg und die ehemalige jüdische Festung von Massada gehörten genauso zum umfangreichen Reiseprogramm wie die Tempelanlagen des Herodes oder das Baden am tiefsten Punkt der Erde, dem Toten Meer.

Daneben standen aber immer die Begegnungen und der Austausch mit den israelischen Gastschülern und der israelischen Bevölkerung im Mittelpunkt. So speiste man mit einer drusischen Familie zu Mittag, wurde spontan von fremden Menschen zu Grillabenden eingeladen – überall, so berichtet Scheuermann, war die deutsche Schülerdelegation willkommener Gast. Dies verwundert umso mehr, wenn man sich die Geschichte Israels und des jüdischen Volkes vor Augen führt. Das jedenfalls konnten die Hanauer hautnah in der Gedenkstätte von Yad Vashem erleben, statteten die Rehbeiner dem Gedenkstein der aufrechten und mutigen KRS-Lehrerin Elisabeth Schmitz, die sich einst im Dritten Reich öffentlich gegen die Nazis gestellt hatte, einen Besuch ab – mit einer der bewegenden Momente der Reise. „Es war den Schülern ein Bedürfnis, diese Gedenkstätte des Holocaust zu besuchen“, erläutert Scheuermann immer noch ergriffen von diesem Erlebnis. „Die Rehbein-Schüler zeigten sich danach tief betroffen konnten sie hier auch erleben, welch ein —–Unrecht einst vom deutschen Volke ausging“, so Scheuermann.

Ein weiterer Höhepunkt des Israel-Besuchs war die Teilnahme der KRS-Schüler an den Feierlichkeiten zum Memorial-Day, der nahtlos in den „Unabhängigkeitstag“ übergeht. Hier gedenken die Israelis zunächst ihren gefallenen Soldaten und den Opfern des Terrorismus. Die Hanauer Schüler wurden von den 1200 Schülern der Partnerschule Ginsburg-Haoren-High-School in diese bewegende Zeremonie als Ehrengäste eingebunden. „Ganz gleich, wo wir auch waren: Wir wurden überall sofort mit eingebunden und waren mittendrin im Geschehen – so, als gehörten wir einfach dazu“, so Groschwitz.

Direkt im Anschluss an den Memorial Day wird der Gründung Israels durch Ben Gurion 1948 gedacht. „Beeindruckt hat uns dabei die tiefe Demut, die die Israelis ihrer mühsam erreichten Freiheit gegenüber empfinden. Was für uns eine Selbstverständlichkeit ist, dafür haben die Israelis mit großen Opfern kämpfen müssen. Und dennoch – auch wenn der Holocaust in Israel an vielen Plätzen präsent ist, – blicken die Israelis immer positiv nach vorne. Das ist bewundernswert“, bemerken Dr. Hogenmüller, Groschwitz, Scheuermann und alle Schüler einhellig.

„Wir sind uns sicher, dass hier eine innige Freundschaft binnen kurzer Zeit entstanden ist, die einen weiteren großen Meilenstein in dem international ausgerichteten Schulpartnerschafts-Programm der KRS darstellt“, freut sich Scheuermann über den sehr positiven Ausgang der Israel-Reise. Denn nunmehr pflegt die KRS Partnerschaften mit Francheville /Lyon in Frankreich, Vincenza in Italien, Barcelona in Spanien, Dartford in Großbritannien, Jaroslawl in Russland, Sanmen in China und nun auch neu mit Israel. Vom 3. bis 12. Juli erwartet die KRS nun den Gegenbesuch der israelischen Schüler. „Wir hoffen, dass wir einen kleinen Teil von der überwältigenden Gastfreundschaft, die uns in Israel zu Teil wurde, zurückgeben können“, so Scheuermann.

Bewegend: Die Reisegruppe der Karl-Rehbein-Schule stattet der „stillen Heldin“ aus Hanau, der ehemaligen KRS-Lehrerin Elisabeth Schmitz, in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem einen Besuch ab.

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