Karl-Rehbein-Schule

Gymnasium der Stadt Hanau

Brillanz bis zum letzten Ton

Knackig, fetzig und pointiert: Die KRS-Big-Band unter Leitung von Stefan Glück spannt einen rhythmisch-dynamischen Bogen von der Swing-Musik hin zu groovigen Latinstücken.

Frühlingskonzert der Karl-Rehbein-Schule Hanau sorgt für „Standing Ovations“.

Ganz in sich versunken mit geschlossenen Augen spielend und jeden Ton auf die Waagschale legend gleitet Daria Azov, Abiturientin der Karl-Rehbein-Schule Hanau (KRS) auf ihrer Violine durch das in allen Belangen sehr anspruchsvolle Allegro aus Mendelssohn-Bartholdys berühmtes Konzert für Violine und Orchester e-Moll, op. 64. Atemberaubendes technisches Vermögen wie die Umsetzung von rhythmisch anspruchsvollen Doppelgriffen und feingesponnenen Flageolettöne paaren sich mit einer beseelten Interpretation des gesamten Stückes. Sehr geschmeidig begleitet wird sie dabei von Helene Streck, die sozusagen in einer Herkulesaufgabe die Orchesterstimmen am Flügel zusammenfasst. Kaum ist der letzte Ton verklungen, da hält es niemanden mehr auf den Stühlen im vollbesetzten Schlossgartensaal: Die frenetischen Beifallsbekundungen sind der absolut verdiente Lohn für ein grandios ausgeführtes Schmuckstück, das man in dieser Brillanz und auch sprudelnder Energie aus den Händen von Schülern so nicht erwartet hätte. Ganz großes Ohren-Kino!

Besagte Mendelssohn-Bartholdy-Interpretation war beileibe nicht das einzige Glanzstück, das die Rehbein-Schüler beim diesjährigen Frühlingskonzert auf der Pfanne hatten. Hat das Frühlingskonzert an der KRS eine nahezu 40-jährige Tradition, so ist es auch guter Brauch, dass insbesondere die KRS-Big-Band unter der langjährigen Leitung von Stefan Glück den zweiten Teil des Konzertes für sich alleine hat. Hier präsentiert die Big-Band das Jahresprogramm, das
zuvor in Oberbernhards in der Rhön intensiv geprobt wurde. Und die jungen Blech- und Holzbläser, das sei vorweg genommen, ließen es ordentlich krachen. Glück legt in den Proben großen Wert auf das rhythmisch exakte Arbeiten seiner Orchestermusiker.
Das äußert sich dann in den Auftritten durch scharf-pointierte Darstellungen der rhythmischen Feinheiten der jeweiligen Big-Band-Stücke, die auch in diesem Jahr wieder über Latin bis hin zum traditionellen Swing reichen. Rhythmische Schwerstarbeit also für das Blech, Holz und die Rhythmusgruppe, die aber souverän mit einem Lächeln in den Augen gemeistert wird. Der Spaß an dieser Musik, die auch im Publikum kaum jemanden ruhig auf den Stühlen sitzen lässt, äußert sich durch eine unbändige, sehr mitreißende Spielfreude der Schüler. Dabei kann die KRS-Big-Band aber nicht nur fetzig. Sie beherrscht auch alle Parameter der Dynamik, vom feinsten Piano bis zum exponiertesten Fortissimo. Für eine Schüler-Big-Band eine erstaunliche wie bewundernswerte Leistung, die am Ende mit lang anhaltendem Applaus belohnt wird.

Aber auch die weiteren Mitwirkenden des Frühlingskonzertes wissen die Ohren der Zuhörerschaft zu erfreuen. Ist es zum Anfang des Konzertreigens der Leistungskurs Musik Q2 unter Leitung von Petra Weiß, der mit Coldplays „Viva la vida“ einen gelungen Einstieg in das Konzert gibt, so kann auch die KRS-Blockflöten-AG unter Leitung von Gudrun Hildebrandt das Publikum mit Stücken aus dem „Dschungel-Buch“ umgarnen. „Traumhaft“ wird das Konzert mit dem Motto „Träume“ vom KRS-Chor ab Klasse sieben unter Leitung von Frank Hagelstange bereichert. Das reicht von John Lennons Traum von einer besseren Welt mit „Imagine“ bis hin zu Dieter Bohlens „We have a dream“. Ein Konzert, das mit einer Brillanz vom ersten bis zum letzten Ton gespickt war und damit einmal mehr unter Beweis stellt, dass die musikalische Schwerpunktarbeit an der KRS ungeahnte und auch großartige Früchte hervorbringt.

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