Karl-Rehbein-Schule

Gymnasium der Stadt Hanau

Von der Lust am Experimentieren

Dass Naturwissenschaften an allgemeinbildenden Schulen angeblich einen schweren Stand haben, konnte nunmehr von fünf Schülern der Karl-Rehbein-Schule Hanau eindrucksvoll widerlegt werden. Sie zählen zu den rund 900  Schülern, die sich freiwillig zur 49. Internationalen Physik-Olympiade angemeldet haben mit der Aussicht, am Ende zu den fünf ausgewählten Schülern zu gehören, die Deutschland bei der Final-Runde im Sommer 2018 in Lissabon vertreten.

Die KRS-Schüler Benedikt Wahl, Felix Vogel aus der Q1 sowie Hans Olischläger, Noah Köstner und Maximilian Herzog aus der Q3 haben sich in dieser Runde mit Glanz und Gloria geschlagen und sind nun in Runde zwei eingezogen. Um zu den Besten der Besten zu gehören, also ins deutsche Olympia-Team zu kommen, muss man vier Runden bestehen und meistern – und das neben der normalen schulischen Belastung mit allem, was dazu gehört.

„Das war für uns zunächst wie der berühmte Reinschmiss in das kalte Wasser“, berichtet Benedikt Wahl über seine Erfahrung in Runde eins. Denn viele der Themen, die für die Teilnehmer zu beherrschen sind, wurden im herkömmlichen Schulunterricht noch gar nicht besprochen, manche der Themen nur am Rande gestreift. „Von den Schülern ist hier vor allem selbstständiges Arbeiten gefordert, um überhaupt mithalten zu können“, erläutert Robert Schnabel, stellvertretender Direktor der KRS und von Haus aus Physiklehrer. Zu den zu bearbeitenden Aufgaben der Schüler zählten unter anderem Ultraschall-Untersuchungen, Lichtbrechung, die Stoßgesetze bei Kugeln und die Darstellung radioaktiver Zerfallsketten. Bereits ab Mai starteten für die Jungforscher die Vorbereitungszeit, stellenweise wurde da so mancher Ferientag „geopfert“, um die gestellten Aufgaben, die zu Hause zu erledigen sind, rechtzeitig zum Abgabetermin fertig zu bekommen. Trotz des Stress‘ aber überwog bei den fünf Rehbein-Schülern die Freude und der Spaß am Experimentieren und am Entwickeln.

Damit das auch in der 2.Runde gelingt, konnten die Jung-Physiker an der TU München an einem anspruchsvollen viertägigen Physik-Seminar teilnehmen. In verschiedenen Seminaren und Vorträgen dieses „Crash-Kurses“, „bekommt man in rund eineinhalb Stunden den Stoff vermittelt, den man in der Schule in ungefähr vier Wochen durchnehmen würde“, resümiert Felix Vogel. „Insbesondere die Leistung unserer Q1-Schüler ist hier zu bewundern, wurden sie mit dem Stoff der Q3-Phase konfrontiert“, so Leistungskurslehrer Herbert Bahr, der die Olympioniken mitbetreut. Daneben wurden den jungen Nachwuchsforschern Exkursionen in Museen und Forschungseinrichtungen angeboten sowie ausreichend Zeit zum eigenen Experimentieren.  Das ist auch ganz im Sinne der Organisatoren des Münchner Seminars, des Vereins „Orpheus“, der von ehemaligen Olympia-Teilnehmern gegründet wurde. „Physik kann begeistern. Man muss das Interesse aber auch fördern. Gerade praktische Experimente sind dafür bestens geeignet“, so der Preisträger Felix Wechsler, der einst wie die jungen Rehbein-Schüler selbst als Schüler am Experimentiertisch saß.

Und so nahmen Benedikt, Felix, Hans, Noah und Maximilian nunmehr nicht ohne Stolz die Urkunden für die bestandene erste Runde von Robert Schnabel entgegen, der auch im Namen der KRS-Physik-Fachschaft seinen Respekt vor der gezeigten Leistung und hohe Anerkennung für das freiwillige Engagement den jungen Forschern zum Ausdruck brachte.

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