Zum zehnjährigen Jubiläum des Schüleraustausches mit der Karl-Rehbein-Schule reisten die chinesischen Schüler aus Sanmen mit besonders viel Gepäck an, denn sie brachten alles für eine Teezeremonie mit, die den Abschluss ihres Aufenthaltes bilden sollte.
Doch vorher erlebten die 21 Jugendlichen aus der chinesischen Partnerschule abwechslungsreiche Tage in Hanau. Sie hatten während einer einwöchigen Rundreise durch mehrere europäische Länder bereits touristische Eindrücke sammeln können, aber viel spannender war es nun das Leben deutscher Jugendlicher zu teilen.
Der deutsche Schultag war für die chinesischen Schüler nicht nur ungewohnt kurz sondern auch methodisch vielfältiger in gegenüber China nur halb so großen Klassen. Unterstützt von ihren deutschen Partnern lernten sie auf Deutsch einzukaufen, Waffeln zu backen und im Biologieunterricht Schweinsaugen zu sezieren. In Kunstprojekten und bei Physikexperimenten konnten sie noch mehr selbst aktiv werden. Zusätzlich gab es Ausflüge zur Ronneburg und nach Frankfurt, was gleichzeitig eine Zeitreise vom Mittelalter ins 21. Jahrhundert bedeutete.
Da in China nach den langen Schultagen praktisch keine Freizeit bleibt, genossen es die chinesischen Schüler umso mehr zusammen mit den deutschen Jugendlichen Minigolf und Bowling zu spielen, zu bummeln und als besonderes Highlight in der Tanzschule Berne Discofox und Walzer zu lernen. Wirklich vermisst haben die chinesischen Teenager bei den tropischen Temperaturen nur die in Sanmen zum Alltag gehörenden Klimaanlagen.
Zur Feier von 10 Jahren Schüleraustausch versammelten sich die Schüler mit ihren deutschen Gastfamilien in der neuen Aula der Karl-Rehbein-Schule zur chinesischen Teezeremonie. Schüler der Klasse 6 sangen zur Einstimmung chinesische und deutsche Lieder. Ein junger Chinese zeigte, wie mit Konzentration und meditativer Ruhe Schritt für Schritt nach mehrmaligem Eingießen und Wegkippen aus Wasser und Teeblättern ein köstlicher grüner Tee entsteht. Anschließend bereiteten die in wunderschöne traditionelle Gewänder gekleideten jungen Chinesen als Dankeschön für ihre Gastfamilien an verschiedenen Stationen zehn unterschiedliche Teesorten zu, die diese dann aus winzigen Tässchen probieren konnten. So konnten auch die Eltern zumindest ein kleines bisschen China miterleben, während die deutschen Schüler beim Besuch in China im Frühjahr Gelegenheit haben, richtig in den Alltag ihrer chinesischen Freunde einzutauchen.
Die spannende Begegnung zwischen zwei ganz verschiedenen Kulturen bescherte nicht nur den Gästen aus Fernost viele neue Eindrücke, sondern ließ auch die deutschen Schüler und ihre Familien ihre eigene Umgebung mit ganz anderen Augen wahrnehmen. Der Schüleraustausch zwischen der Karl-Rehbein-Schule und der Sanmen Highschool wird von allen Beteiligten als sehr bereichernd und lehrreich empfunden, macht aber auch einfach viel Spaß. Und die Kontakte bestehen oft noch lange weiter.
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