Auf ein offenes Wort: Die israelische Generalkonsulin Sandra Simovich (rechts neben KRS-Direktor Jürgen Scheuermann) und Linar Sahar tauschen sich mit den KRS-Abiturienten über das Leben in Israel aus. Mit dabei Helge Eikelmann (Zweiter von links), der den Kontakt herstellte und KRS-Pädagogin Karin Groschwitz (links), die an der KRS für den Israel-Austausch verantwortlich zeichnet, weiter Robert Schnabel, stellvertretender Schulleiter.
Zwei schwarze Limousinen mit Blaulicht biegen in den Schulhof der Karl-Rehbein-Schule (KRS) ein. Personenschützer steigen aus und kontrollieren kurz die Lage. Das zeugt von einem hohen Besuch an der KRS: Die Generalkonsulin des Staates Israel, Sandra Simovich in Begleitung des Senior Advisor Linar Sahar werden mit offenen Armen von KRS-Schulleiter Jürgen Scheuermann und seinem Stellvertreter, Robert Schnabel, empfangen. Sogleich geht es in die neue Aula der KRS, wo bereits die künftigen Abiturienten der KRS warten, um mit Sandra Simovich ins Gespräch zu kommen. Vermittelt wurde der Besuch von Helge Eikelmann, einem ehemaligen Schüler von Jürgen Scheuermann und seit geraumer Zeit Repräsentant des israelischen Generalkonsulats für das Rhein-Main-Gebiet und insbesondere für Netzwerke zwischen Unternehmen, Schulen und dem Staat Israel zuständig.
Simovich ist seit 2017 als Generalkonsulin für den gesamten Süden Deutschlands zuständig, der Sitz des Konsulats befindet sich in München. Simovich befindet sich gerade auf „Schultour“, um sich mit jungen Menschen auszutauschen mit dem Ziel, das vorherrschende öffentliche Bild über Israel zu korrigieren. Denn in den Nachrichten, so die Generalkonsulin, werde die israelische Realität nicht abgebildet. Wenn dort das Thema Israel auftauche, dann meist in Verbindung mit dem Nahost-Konflikt oder mit dem Disput mit dem Iran. „Für die Menschen in Israel gehören diese Konflikte nicht zum Alltag“, betont Simovich. „Wir sind ein offenes, freundliches Land mit einer westlich geprägten, liberalen Gesellschaft.“, erläutert Simovich weiter. Israel zähle, ergänzt Linar Sahar, laut einer OECD-Ranking-Liste zu den „glücklichsten Ländern der Erde – und das sogar weit vor Deutschland“.
KRS-Direktor Jürgen Scheuermann mag da nur uneingeschränkt zustimmen, unterhält die KRS mit der Ginsburg Haoren High-School in Yavne eine enge Partnerschaft mit intensivem Schüleraustausch. „Wir sind immer wieder von der Herzlichkeit und Gastfreundschaft überwältigt, mit der wir in Yavne empfangen werden – das ist einmalig“, bestätigt Scheuermann. „Israel ist ein faszinierendes Land. Wer dort ist, wird schnell etwaige Vorurteile über das Land und seine Bewohner revidieren“, so Scheuermann weiter.
Dass sich diese Schulpartnerschaft auszahlt, ist auch im folgenden, offenen auf Augenhöhe geführten Austausch zwischen der Generalkonsulin und den Schülern spürbar, denn die Rehbeiner zeigen sich hier sehr interessiert und auch bestens informiert. Einige von ihnen haben Israel bereits einen längeren Besuch abgestattet. Simovich lobt die versammelte Schülerschar ob der guten Fragen und vielfältigen Themen, die angesprochen werden. So wird beispielsweise das historisch belastete Verhältnis zwischen Deutschland und Israel diskutiert, gibt es hierzulande politische Tendenzen, den Holocaust zu verharmlosen oder sogar ganz zu negieren. „Deutschland ist längst ein verlässlicher Partner und guter Freund Israels“, hebt Simovich hervor. Freilich sei einerseits der weltweit um sich greifende Antisemitismus einhergehend mit zunehmend nationalistischen Tendenzen nicht zu verleugnen, bedauert Simovich. Sie sieht aber andererseits gerade Deutschland mit seiner starken, pluralistisch geprägten Demokratie nicht in der Gefahr, wieder in die schlimmen Zeiten von 1933 abzugleiten. „Solange Sie als junge Menschen aktiv dagegen halten und eben nicht wegschauen, hat der Antisemitismus in Deutschland keine Chance“, ist sich Simovich sicher, denn „Deutschland besteht aus weit mehr als nur einer ganz bestimmten Partei“. In Kürze soll das Ausstellungsprojekt „70 Posters“ an der KRS gezeigt werden. Hierbei handelt es sich um eine Auswahl an Kunst-Postern, die die Frankfurterin Henrietta Singer und die in Jerusalem aufgewachsene Sara Neumann zusammen getragen haben. Jedes Poster stehe dabei für ein Jahr in der Geschichte des 1948 gegründeten Staates Israel. Die Poster seien für die beiden Künstlerinnen kleine Fenster in die Gegenwart und in die Vergangenheit. Sehr zur Freude von Jürgen Scheuermann sagt Sandra Simovich die Schirmherrschaft über die Ausstellung zu um sich dann im Gästebuch der KRS zu verewigen.
Karl-Rehbein-Schule
Im Schlosshof 2
63450 Hanau
Tel: (06181)6183-600
Fax: (06181)6183-699
E-Mail:
info@karl-rehbein-schule.de