Volles Blech voraus: Traditionsgemäß gehört der zweite Teil des KRS-Frühlingskonzertes der Big-Band, die sich in diesem Jahr überwiegend auf Pop- und Rockmusik konzentrierte.
Das Frühlingskonzert, die kleine Schwester der großen Rehbein-Schulkonzerte zu Weihnachten und im Sommer, fand nun im bis auf den letzten Platz besetzten Schlossgartensaal der Karl-Rehbein-Schule statt.
Zu Beginn sorgte das Streichorchester unter Leitung von Petra Weiß für Gänsehautmomente mit dem „Libertango“ und „Oblivion“ von Astor Piazzolla. Unterstützt von zwei Perkussionisten und mit Helene Streck (Violine) und Lilli Lang (Querflöte) als Solistinnen verbreitete sich vor der Kulisse des Schlossgartens argentinisches Flair. Anschließend sorgte das Gitarren-Ensemble „Viel-Saitig“ unter Leitung von Christian Gutgesell für die leisen Töne: In Bachs berühmter Choralvariation „Jesus bleibet meine Freude“ war die feine Polyphonie bei den sechs Gitarristen gut aufgehoben. Mit der Ouvertüre zur barocken „Beggar’s Opera“ und der berühmten „Moritat von Mackie Messer“ aus Brecht/Weills „Dreigroschenoper“ machte der Musik-Leistungskurs Q4 Werbung für seine fachpraktische Prüfung, bei der beide Opern und ihre Beziehung zueinander vorgestellt werden.
Mit dem Medley aus dem Musical „A Chorus Line“ setzt der große Chor ab Klasse 7 mit dem Chor der Freunde der KRS einen fulminanten und bejubelten Schlusspunkt unter den ersten Konzertteil. Das inzwischen nicht mehr so bekannte Musical von Marvin Hamlish aus dem Jahr 1975 wirft einen Blick hinter die Kulissen einer Broadway-Produktion. Chorleiter Frank Hagelstange leitete seine perfekt vorbereiteten Sänger/innen vom Klavier aus. Die beiden Soloeinlagen in der Mitte rissen das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin: Isabella Hasanov, Lara Matz und Kim Hoffmann präsentierten mit „Tanz: 10 – Typ: 3“ den Song einer begnadeten Tänzerin, die trotzdem kein Engagement erhält. Nach dem Auftritt von Mara Spatola, die „Nothing“ interpretierte – einen Song von einer Künstlerin, die im Schauspielunterricht gemobbt wird –, wollte der Jubel kein Ende nehmen!
Nach der Pause schlug die Stunde der Big Band, die ihr Jahresprogramm präsentierte. Fast eine ganze Stunde musizierte die Formation auf höchstem Niveau. Bandleader Stefan Glück hatte in diesem Jahr überwiegend auf Pop und Rock gesetzt, so mit zwei Nummern aus dem Animationsfilm „Sing“ mit der Musik von Stevie Wonder. Mit „Tomorrow“ aus dem Filmmusical „Annie“ oder einer ungewöhnlichen Bearbeitung des Klassikers „Take Five“ im 4/4-Takt bewiesen die jungen Musiker aber, dass sie auch in anderen Genres zu Hause sind. Das Publikum ließ durch langanhaltenden Applaus die Big Band erst nach einer Zugabe gehen.
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