Seit mittlerweile stolzen elf Jahren pflegt die Karl-Rehbein-Schule einen Schüleraustausch mit der Sanmen High School aus China. Diese liegt in der Provinz Taizhou, welche eine Partnerstadt von Hanau ist. So starteten auch in diesem Frühjahr wieder insgesamt 20 Schülerinnen und Schüler ein zweiwöchiges Abenteuer ins sogenannte „Reich der Mitte“. Nach der ersten Austauschwoche in Sanmen stand noch eine einwöchige Rundreise im östlichen Teil des Landes auf dem Programm. Begleitet wurde die Schülerschaft dabei von den beiden Lehrkräften Pinar Pamukci und André F. Leinweber.
Nach einem zehnstündigen Flug im komfortablen Airbus A 380, dem größten Passagierflugzeug der Welt, erreichte die Austauschgruppe der KRS den Flughafen von Shanghai. Bereits dort realisierte die Schülerinnen und Schüler, dass man in eine andere, für uns zumeist noch fremde Kultur eingetaucht war. Zudem war alles sehr viel grösser, überall sah man Hochhäuser. Man fühlte sich nie allein, da man stets von einer großen Menge an Menschen umgeben war. Auch in puncto Essen musste man sich umstellen: Ab nun galt es, die abwechslungsreiche chinesische Küche mit Stäbchen zu essen.
An der Partnerschule in Sanmen wurde der Hanauer Schülergruppe ein großer Empfang bereitet, sie wurde von der dortigen Schulgemeinde und den Eltern der Gastfamilien sehr herzlich empfangen. In der ersten Austauschwoche durften die „Rehbeiner“ hautnah den chinesischen Schulalltag und somit auch die Unterschiede zum deutschen Schulsystem kennenlernen. Neben dem Tragen von Schuluniform waren das u. a. auch die größeren Klassen sowie ein deutlich längerer Schultag. Neben dem Besuch einiger Unterrichtsstunden wartete auf die KRS-Schülergruppe ein sehr interessantes, abwechslungsreiches Programmm: So erhielten die Schülerinnen und Schüler eine Einführung in die Kampfkunst Kung-Fu sowie in die Kunst des Schönschreibens, der Kalligraphie. Ferner probierten sie sich in der chinesischen Volkssportart Nummer eins, Pingpong. Auf einem Dorffest mit mehreren tausend Gästen steuerte die Hanauer Schülergruppe zudem einige Programmpunkte bei: Neben einer Modenschau mit traditionellen chinesischen Kleidern trugen sie eine Tee-Zeremonie sowie eine Tai-Chi-Darbietung vor. Des Weiteren besuchten die Schülerinnen und Schüler eine nahegelegene Teeanbauplantage sowie einen Freizeitpark in Ningbo.
In den Gastfamilien selbst boten sich den Schülerinnen und Schülern interessante Einblicke, die man als normaler Tourist in dieser Form sonst nicht erleben kann. Das gemeinsame Kochen in den Gastfamilien war ein Highlight und manche Sprachbarriere mit den Familienmitgliedern wurde stets pragmatisch gelöst. Die Gastfamilien freuten sich zudem sehr über die aus Deutschland mitgebrachten Gastgeschenke.
Nach einer intensiven Woche voller unterschiedlicher Eindrücke und Erfahrungen hieß es, Abschied zu nehmen. Die Gastfamilien sangen für die deutschen Gäste ein berühmtes chinesisches Abschiedslied, dabei musste auch die ein oder andere Träne getrocknet werden. Doch in Zeiten des digitalen Fortschritts mag es ein Trost sein, heute via Social Media leichter in Kontakt miteinander bleiben zu können.
Auf der nun folgenden einwöchigen Rundreise erkundeten die „Rehbeiner“ die Großstädte Shanghai, Suzhou und Peking. Während dieser Woche wurde die Hanauer Reisegruppe vom einem sympathischen chinesischen Reiseführer unterstützt, der uns u. a. stets mit seiner Frage „Alle da?!“ erheiterte. In der Megacity Shanghai bekam die Schülergruppe die Gelegenheit, einen Einblick in das dortige VW-Werk zu erhalten. Außerdem besuchte sie neben der Altstadt den modernen Stadtteil Pudong, der einige der höchsten Gebäude der Welt bereithält. Am Abend erstrahlte diese Skyline in einem spektakulären Lichterspiel, welches sich die Schülerinnen und Schüler auf einer Bootstour aus nächster Nähe ansehen konnten.
Nachdem in der neun Millionen Einwohnerstadt Suzhou u.a. der Besuch einer Seidenfabrik auf dem Programm stand, erreichte man mit einem Hochgeschwindigkeitszug die Hauptstadt Peking. Dort sah man viele prachtvolle Gärten, den Tiananmen-Platz sowie die daran anschließende Verbotene Stadt. Am beeindruckendsten empfanden die Schülerinnen und Schüler die Chinesische Mauer. Wenn man selbst davor bzw. auf der Mauer selbst steht, nimmt man diese nochmal anders als auf einem Foto wahr.
Es bleib stets etwas Zeit zum Shoppen, um den Liebsten zu Hause das ein oder andere Erinnerungsstück aus diesem fernen Land mitzubringen. Die Schülerinnen und Schüler zeigten sich in ihrer Essensauswahl stets experimentierfreudig. Neben Reis und Nudeln kam auch hin und wieder Skorpion oder Tintenfisch auf den Teller.
Die Austauschgruppe der Karl-Rehbein-Schule erlebte zwei unvergessliche Wochen in China. Dabei wird den Schülerinnen und Schülern vor allem die beeindruckende Natur und Kultur, gewaltige Bauwerke sowie die chinesische Gastfreundschaft in Erinnerung bleiben. Die Karl-Rehbein-Schule sagt Xièxiè und Zàijiàn in Richtung China-Sanmen!
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