Seit 30 Jahren pflegen die Dartford Grammar School aus Hanaus Partnerstadt Dartford bei London und die Karl-Rehbein-Schule einen intensiven Konzert-Austausch. 1989 machte sich erstmals eine Gruppe Hanauer Rehbein-Musiker auf dem Weg über den großen Kanal, um in der alt-ehrwürdigen Mick-Jagger-Concert-Hall in Dartford zu musizieren. Gleichzeitig besteht die Städtepartnerschaft zwischen Dartford und Hanau nun seit 50 Jahren. Grund genug, dies mit einem festlichen Konzert zu feiern wie nun in der Hanauer Marienkirche geschehen. Gestaltet vom großen Orchester, dem Chor und der Big Band der Dartford Grammar School und Dartford Grammar School for girls, wurde den zahlreichen Gästen ein bunt gemischtes, abwechslungsreicher zweistündiges Programm geboten, das mit seiner Vielzahl an jungen Musikerinnen und Musikern aus dem Vollen schöpfen konnte.
KRS-Direktor Jürgen Scheuermann und die Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck in Vertretung für die Stadt Hanau ließen es sich nicht nehmen, die englischen Gäste aufs Herzlichste willkommen zu heißen. „Musik verbindet“ lautete auch die zentrale Botschaft, die alsbald von der Musikerschar aus Dartford in die Tat umgesetzt werden sollte. John Oakes, Schulleiter der Dartford Grammar School (DGS) überbrachte herzliche Grüße aus der Partnerstadt Dartford und drückte wie auch Scheuermann den hohen Stellenwert dieser Schul- und Städte-Partnerschaft für die jungen Menschen aus.
Zu hören bekamen die Gäste ein stilistisch sehr gut durchmischtes Programm, das sowohl in seiner Vielfältigkeit durchwachsen von Klassikern und Populärmusik als auch seiner Besetzung sehr abwechslungsreich daher kam. Kleinere wie größere Besetzungen wechselten sich aneinander ab. Den „Opener“ des Abends bildete ein anmutig aufspielendes Flöten-Quartett, das sich auch um die „Schöne und das Biest“ kümmerte. Ein Schüler-Rocktrio namens „Hurricane“ machte seinem Namen alle Ehre und rockte die Marienkirche. Ein zart-aufblühendes „Adiemus“ durchflutete alsbald das Kirchenschiff, sehr homogen und füllig vorgetragen vom Schulchor der DGS.
Auch Freunde der Klaviermusik kamen mit der Rhapsodie Nr. 2 in g-Moll von Johannes Brahms voll auf ihre Kosten. Danach gab es wieder kräftig auf die Ohren: Die Big-Band der DGS hatte „rote Bohnen“ im Gepäck, der „Donut King“ tat sein Übriges, um die Hörmuscheln zu strapazieren. Dem folgten eher beruhigende Streicherklänge durch das Streicherensemble „Camerata“, das sich eines Divertimento von Mozart in anmutiger Weise annahm. Englische Vokalpolyphonie der feinen Sorte wurde mit wehmütig-innigen Folksongs dargeboten. Dann der große Auftritt des gemischten DGS-Symphonie-Orchesters mit dem langsamen Satz aus Mozarts Klavier-Konzert Nr. 21 in C-Dur als Hommage an die Wiener Klassik. Den fulminanten Schlusspunkt setzte das Orchester mit dem rhythmisch sehr divergenten „Danzon“ Nr. 2 von Arturo Márquez.
Am Ende gab es donnernden Applaus für die englischen Gastmusikerinnen und -musiker die mit ihrem beherzten Auftritt einmal mehr unter Beweis stellten, dass Musik Grenzen und Mauern überwinden kann und in jedem Land der Erde verstanden wird.
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