Während ihrer zweiwöchigen Chinareise konnten 18 Schülerinnen und Schüler der Karl-Rehbein-Schule eintauchen ins Leben ihrer chinesischen Austauschpartner und erfahren, wie ganz anders und doch auch wieder ähnlich Teenager im Reich der Mitte leben.
Zum neunten Mal besuchte eine Schülergruppe der Karl-Rehbein Schule, diesmal begleitet von den Lehrern Christiane Meijlink und Herbert Bahr, die Partnerschule in Sanmen, das zur Hanauer Partnerstadt Taizhou südlich von Shanghai gehört.
Dort nahmen die deutschen Schüler am Unterricht der 3000 Schüler zählenden Highschool teil, wo jeweils 50 Schüler pro Klasse von 7 bis 17 Uhr unterrichtet werden. Die chinesischen Schüler verbringen darüber hinaus viel Zeit mit Hausaufgaben, was bei den deutschen Schülern so viel Mitgefühl auslöste, dass sie ihnen teilweise bei den Englischaufgaben halfen. Die chinesischen Schüler sind einem hohen Druck ausgesetzt, die Zulassung zu einer guten Universität zu erreichen. In ihrer knappen Freizeit nutzen sie intensiv ihr Smartphone um mit anderen zu kommunizieren und zu spielen, worin sie sich wenig von ihren deutschen Partnern unterscheiden.
Während die chinesischen Schüler arbeiten mussten, wurde den deutschen Gästen ein abwechslungsreiches Programm angeboten. Sie lernten ein Lied auf der chinesischen Zither Guzheng zu spielen, erprobten sich beim Kungfu und besichtigten ein altes Dorf. Beim Besuch eines Sicherheitstrainingscenters für Kinder in Taizhou wurden sie zu Ratgebern des zuständigen Polizeichefs, der sie intensiv befragte, um von dem für seine Sicherheit bekannten Deutschland zu lernen. So gab es von chinesischer Seite einiges Erstaunen, weil wir auf die Gefahr des Wassers reagieren, indem wir den Kindern Schwimmen beibringen, während den chinesischen Kindern vermittelt wird, sich möglichst vom Wasser fernzuhalten.
Eine besonders schöne Begegnung gab es an einer Grundschule in einem Teeanbaugebiet außerhalb Sanmens, wo kleine chinesische Mädchen ihre Gäste an die Hand nahmen und ihnen zeigten, wie man Tee pflückt. Die deutschen Schüler freuten sich, dass man sich auch ohne gemeinsame Sprache sehr gut verständigen konnte. Anschließend wurden sie angeleitet, in einer Teezeremonie den gerade gepflückten grünen Tee stilvoll zuzubereiten und zu trinken.
Mona fasste ihre Erlebnisse so zusammen: „Ich fand den Austausch einfach schön, weil es eine andere Seite, als die eines normalen Touristen in China gezeigt hat. Man konnte bei richtigen Einheimischen wohnen, am Alltag hautnah teilnehmen und viele Sachen so erleben, wie man sie nie erleben wird, sollte man irgendwann auf Reisen wieder hier vorbei kommen.“ Und Felix hat besonders die Offenheit der Chinesen beeindruckt. „Ich konnte mit meinem Austauschpartner und vielen anderen auch über tiefer gehende Angelegenheiten reden. Das war trotz sprachlicher Schwierigkeiten sehr gut möglich. Dadurch habe ich einen sehr guten Einblick in das Leben der Chinesen bekommen, was mir besonders wichtig war.“
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