Foto: KRS
„Welch ein Leben!“. So lautet nicht nur der Titel des Films zum faszinierenden Leben des Schriftstellers Walter Kaufmann, sondern war auch die Reaktion unserer E-Phasen-Schüler als sie gemeinsam mit Frau Krause und Frau Hofmann im Kino waren, unmittelbar nach dem Ende der Vorführung.
Der Regisseur Dirk Szuszies war dafür extra nach Hanau gekommen um „Walter Kaufmann – Welch ein Leben!“ im Kinopolis zu präsentieren. Er war sichtlich erfreut und schaute gemeinsam mit unseren Rehbeinerinnen und Rehbeinern den Film an und führte im Nachgang ein sehr interessantes Gespräch mit ihnen.
Walter Kaufmann, der 1924 als Jizchak Schmeidler zur Welt kam, konnte, im Gegensatz zu seinen Adoptiveltern, der Ermordung der Nationalsozialisten durch einen Kindertransport nach England entkommen. Sein Leben führte den jüdischen Schriftsteller von Australien über die USA nach Kuba. Kaufmann, der sich bis zu seinem Lebensende im Jahre 2021 unermüdlich für Frieden einsetze, hatte eine klare Mission. Im Film bezog er Stellung zu den rassistischen Morden in Hanau am 19. Februar 2020:
„Die mörderische Attacke eines wildgewordenen Nazis auf die Synagoge in Halle hat alles wieder wachgerufen, was ich an faschistischer Verfolgung erlebt habe. Wir hatten die NSU-Morde und den Mord an dem CDU-Politiker Lübcke, jene bestialischen Morde in Hanau. Dieser Rechtsruck hat mich mobilisiert, innerlich, in dem Sinne, dass ich jetzt auf die Barrikaden gehen möchte und allen sagen: Nie wieder – das nie wieder!“
Die Schülerinnen und Schüler waren berührt vom Einsatz Kaufmanns und neugierig, welche Geschichten Dirk Szuszies abseits des Films über den Protagonisten zu erzählen wusste. Der Regisseur schilderte emotional seine persönliche Reise mit Walter Kaufmann, vom ersten Kennenlernen bis zu seinem Tode durch Altersschwäche im vergangenen Jahr.
Oliver Dainow, Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Hanau, dankte den Schülerinnen und Schülern, dass sie den geschaffenen Diskussionsraum so ausgiebig nutzten. Auch der Regisseur Dirk Szuszies zeigte sich beeindruckt von deren Fragen und beantwortete diese gern.
Im Nachgang dieses beeindruckenden Vormittags werden unsere Schülerinnen und Schüler die Dokumentation im Ethik- und Geschichtsunterreicht nachbereiten. Der Film, der mit dem „Prädikat wertvoll“ durch die Deutsche Film- und Medienbewertung bewertet wurde bietet filmpädagogisches Begleitmaterial.
Es ist immer wieder spannend und auch wichtig, dass Schülerinnen und Schüler Regisseurinnen und Regisseuren begegnen und mit ihnen über deren Filme und die Ideen dahinter sprechen. Auf diese Art und Weise lernen sie neue Perspektiven kennen und werden – wie in diesem Film von Walter Kaufmann – mit auf beeindruckende Reisen genommen. Dabei sammeln sie wertvolle Erfahrungen außerhalb des Klassenzimmers.
Karin Hofmann
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