Wider das Vergessen: Karl-Rehbein-Schüler besuchen Schlachtfeld des Ersten Weltkriegs
In der letzten Schulwoche vor den Sommerferien fuhr die Jahrgangsstufe Q2 der Karl-Rehbein-Schule Hanau (KRS) mit ihren Geschichtslehrern auf Studienfahrt nach Verdun in Frankreich. Eines der Hauptanliegen des Besuches ist es, zum einen die Ursachen für den Beginn des Ersten Weltkrieges vor Ort zu ergründen, zum anderen aber auch den jungen Menschen die Grausamkeiten kriegerischer Handlungen vor Auge zu führen und damit eine Mahnung zu einem friedlichen Miteinander zu geben. Die Hauptschlacht bei Verdun verlief über den Zeitraum von zehn Monaten und ist die bekannteste und blutigste Schlacht des Ersten Weltkriegs. Sowie das deutsche als auch das französische Heer verlor jeweils mehr als 300.000 Mann. Deshalb wird Verdun auch als die „Blutmühle“ bezeichnet.
Als die KRS-Schüler das Schlachtfeld von Verdun betraten, fielen ihnen zuerst die zahlreichen Krater und Unebenheiten im Boden ins Auge. Teilweise waren die Einschläge der Kanonen und Handgranaten so stark, dass sie kleine Schluchten hinterließen.Das Fort Douaumont, ein Bunker, in dem die Soldaten während des Krieges lebten, stand dann auf der Besuchsliste. Für die jungen Menschen war es interessant und zugleich erschreckend zu sehen, wie die Soldaten im Ersten Weltkrieg untergebracht waren: Enge Räume mit niedrigen Decken, was eine erdrückende Atmosphäre erzeugt. „Für uns ist es unvorstellbar, was die Soldaten alles durchleben mussten und wie viele ums Leben kamen“, so die Schüler. Trotzdem galt Verdun für tausende von deutschen Soldaten nach der Eroberung am 25. Februar 1916 als ein sicherer Ort, eine Art „Paradies“ inmitten auf dem Schlachtfeld, der „Hölle von Verdun“.
Hinzu kam die ständige Angst vor Gas-Angriffen, der Hunger, Durst und all die anderen Entbehrungen, die die Soldaten zu erleiden hatten.Im Gebeinhaus schauten die Schüler einen Film über die Ereignisse des Ersten Weltkriegs an. Dieser führte die KRS-Schüler erneut deutlich vor Augen, was die Soldaten in Verdun, das auch „Die Knochenmühle“ genannt wird, erlitten hatten. Vor dem Gebeinhaus befindet sich der Friedhof, auf dem die identifizierten französischen gefallenen Soldaten der Schlacht bei Verdun beerdigt wurden. 13.734 Kreuze befinden sich auf jenem Friedhof, sowie ein Denkmal für die jüdischen Kriegsteilnehmer von 1914 bis 1918.
Die Knochen der Soldaten, welche sich nicht identifizieren ließen, liegen aufgeschichtet unter dem Gebeinhaus und bieten einen erschreckenden Anblick. Tausende von Schädeln, Oberschenkel- und Hüftknochen sind durch die Fenster zu sehen. Dies führte den Schülern das Ausmaß an Zerstörung an diesem Ort noch einmal sehr deutlich vor Augen. Da bot die weitere Exkursion ins benachbarte Luxemburg direkt Erholung für die Schüler, die sich tief beeindruckt von den grausamen Ereignissen in Verdun zeigten.
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