Karl-Rehbein-Schule

Gymnasium der Stadt Hanau

Elisabeth Schmitz – Die bescheidene Widerstandskämpferin der KRS

Elizabeth Schmitz ist am 23. August 1893 in Hanau geboren. Sie studierte ab 1920 Religion, Geschichte und Deutsch in Bonn und Berlin, promovierte 1920 und unterrichtete ab 1929 fest angestellt in Berlin Mitte Lehrerin. Im September 1935 ersuchte sie ihre Kirche, bekannt unter dem Namen „Bekennende Kirche“, um Hilfe für die Nichtarier mit den bekannten Zitaten „Warum lässt man das namenlose Unrecht geschehen?“ und „Man nimmt durch grausame Gesetze den Menschen die Erwerbsmöglichkeit, man zieht die Schlinge langsam immer enger zu, um sie allmählich zu ersticken, man weiß, sie werden verelenden, und schützt sich beizeiten davor, die Opfer dieser Grausamkeit dann vielleicht unterstützen zu müssen.“ Sie vervielfältigte die Schrift zweihundertfach und verschickte sie im Großraum Berlin. Die Gestapo verhört sie 1937 aufgrund von Unterkunftshilfe für Juden, aber ihr konnte nichts nachgewiesen werden. Sie gab ab der Reichskristallnacht (09.11.1938) keinen Unterricht mehr und trat im Dezember 1939 von ihrem Amt als Lehrerin zurück, da sie laut eigener Aussage die Anforderungen der Nationalsozialistischen Regierung in den Fächern Religion und Geschichte nicht mit ihren eigenen Vorstellungen vereinbaren konnte.

Ihre Berliner Wohnung wurde 1943 durch Brandbomben zerstört, daher kehrte sie noch im selben Jahr nach Hanau zurück.  Ab 1946 unterrichtete sie dann an der Karl-Rehbein-Schule an der sie bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1958 blieb. Sie starb am 10.09.1972 als eher Unbekannte und wurde in kleinem Kreis beerdigt. Ihre Denkschrift „Zur Lage der Nichtarier in Deutschland“  wurde jahrelang der bekannten Sozialfürsorgerin Marga Meusel zugeschrieben, die sich ebenfalls für Verfolgte in der Zeit des Nationalsozialismus einsetzte, es wird vermutet, dass Schmitz von der Fehlzuschreibung wusste, sie unternahm jedoch nichts dagegen. Bereits im Jahr 1999 wurde die Schrift Schmitz zugeordnet, aber erst im Jahr 2004 entdeckte der frühere Hanauer Richter Gerhard Lüdecke eine Akte mit der Aufschrift „Nachlass Elisabeth Schmitz“, aus der zweifelsfrei Elisabeth Schmitz als Autorin hervorging.

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck errichtete zusammen mit der Stadt Hanau im Jahr 2005 einen Gedenkstein auf dem Hanauer Friedhof und sie wurde zur Ehrenbürgerin der Stadt ernannt. In einer Rede anlässlich des 70. Jahrestags der Reichsprogromnacht lobte Angela Merkel Schmitz als „rühmliche Ausnahme von der Regel des Schweigens“. Die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, welche schon mehrfach von Schülern der KRS, im Rahmen eines Israel-Austauschs, besucht wurde, ehrte sie am 11. November 2011 posthum mit dem Titel „Gerechte unter den Völkern“. An ihrem Geburtshaus in Hanau wurde im Jahr 2013 eine Gedenktafel angebracht, ebenso wurde eine Hanauer Schule nach ihr benannt.

Leistungskurs Geschichte (Herr Pätzold)

 

Dieser Tage jährt sich der Geburtstag der Widerstandskämpferin zum 125. mal.

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