Karl-Rehbein-Schule

Gymnasium der Stadt Hanau

Auf den Spuren der Chemie an der TU-Clausthal

Abb. Erfolgreiche Carvongewinnung aus Kümmel durch Kai, Lukas und Justin (v.l.n.r.).

Man muss schon sehr genau hinschauen, um zu erkennen, worüber sich die drei Schüler Kai, Lukas und Justin freuen. Drei Zeitstunden brauchten die Rehbeiner der Oberstufe allein für die Isolation weniger Milliliter des ätherischen Öls Carvon mittels einer Wasserdampfdestillation aus einer ordentlichen Portion Kümmel.
 
Bei einem dreitägigen Laborpraktikum im verschneiten Clausthal-Zellerfeld des Oberharzes konnten 23 LeistungskursschülerInnen der Q1/2 Chemie an der dortigen TU unter der Anleitung eines internationalen Teams aus Promovierenden und dem gastgebenden Prof. Andreas Schmidt am Institut für Organische Chemie (IOC) arbeitsteilig diverse Präparate wie den bekannten Arz-neistoff Paracetamol oder den blauen Jeansfarbstoff Indigo herstellen, die in der Schule nicht selten nur theoretisch erschlossen werden können.
Doch zuvor gab es am Anreisetag von Herrn Schmidt eine obligatorische Sicherheitsbelehrung, bei der im Anschluss auch einige ausgewählte Forschungsschwerpunkte und das Studienangebot insbesondere für die Chemie an der TU vorgestellt wurden. Dass die Forschung am IOC anwen-dungsorientiert ist, erfuhren die SchülerInnen sowohl in der Theorie als auch in der Praxis, in-dem u.a. eine Art Sammlermolekül synthetisiert wurde, um dann anschließend das begehrte Lithium mittels Flotation wieder zurückzubekommen. Damit wäre durch dieses Recyclingverfah-ren der fragwürdige lineare Konsum des in Akkus vorzufindenden Alkalimetalls durchbrochen. Eindrucksvoll war auch die fesselnde Präsentation der terpenbasierten Kommunikation von Bor-kenkäfern in der Umwelt, bei der allein durch die Modifikation eines Basismoleküls Borkenkäfer Fichten für andere Artgenossen markieren oder Fortpflanzungsbereitschaft signalisieren.  Durch die Entschlüsselung dieser Vorgänge verspricht man sich eine pheromonbasierte Sammelfalle für den Fichten befallenden Borkenkäfer zu schaffen, der auch im Harz unzählige Nadelbäume befal-len hat. 
Am letzten Tag konnten alle Schülergruppen mittels spektroskopischer Analyseverfahren wie der Massen-, Infrarot- und Kernresonanzspektroskopie überprüfen, ob die Synthese bzw. Isolation eines Stoffes erfolgreich war. 
Nach der ganzen Praxis und den zahlreichen Einblicken in das Universitätsleben ging es schließ-lich wieder nach Hanau zurück. Anbei noch eine Auswahl an Impressionen von der Exkursion:
 
Zuletzt sei noch auf den Artikel zum Laborpraktikum von Herrn Prof. Schmidt und auf den sehr guten Beitrag von Herrn Schmidt von der KRS zu einem vorherigen Laborpraktikum von 2019 an der TU Clausthal verwiesen:
 
• https://www.tu-clausthal.de/universitaet/einrichtungen/presse-und-oeffentlichkeitsarbeit/pressemitteilungen/artikel/praktika-in-chemie-stossen-auf-viel-interesse 
 
• https://karl-rehbein-gymnasium.de/2019/01/31/chemisches-praktikum-im-schneebedeckten-clausthal-ein-wintermaerchen-fuer-den-lk/ 
 

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